Preiserhöhung – transparente Hintergründe / Rohstoffe

Rohstoffe: Knappheit und gestiegene Nachfrage

Die Welt verändert sich. In vielen Bereichen profitieren wir von neuen Technologien, fortgeschrittener Digitalisierung und ganz neuen Lebensmodellen. Die aktuelle weltpolitische Situation und verschiedene Krisen bedeuten jedoch auch eine Umstellung, die Einfluss auf die Preisentwicklung hat.

Ab dem 1. September 2022 erhöhen wir die Leuchtenpreise minim.

Seit fast zehn Jahren bieten wir unseren Kundinnen und Kunden gleichbleibende Preise. Denn von Anfang an haben wir es uns zum Ziel gesetzt, diese auch in unruhigen Märkten nachhaltig und stabil zu halten. Zugleich legen wir den Fokus auf Qualität – und diese muss in jedem Preissegment möglich sein. Nun sind wir gezwungen, unsere Preise anzupassen. Hauptgründe sind die Erhöhung der Rohstoffpreise, gestiegene Transportkosten und die Gewährleistung der Warenverfügbarkeit. Die Umstellung möchten wir für Sie möglichst transparent gestalten. Und erklären Ihnen die Hintergründe in drei Beiträgen. Den Beginn machen wir mit der aktuellen Rohstoffsituation.

Pandemie und erhöhte Nachfrage

Seit drei Jahren steigen die Rohstoffpreise kontinuierlich. Davon sind wir als Unternehmen stark betroffen. Für die perdix-Produkte sind vor allem Polycarbonat, Aluminium und Elektronikkomponenten relevant. Diese Rohstoffe sind aktuell knapp. Nicht, weil es sie nicht mehr gäbe – sondern durch die anhaltenden Krisen. Wir haben immer sehr eng mit allen Rohstofflieferanten zusammengearbeitet, um gute Konditionen für grosse Mengen zu erhalten. Durch die Menge allein ist dies nicht mehr möglich. 

Unser Haupt-Sortiment besteht aus kommerzieller Beleuchtung. Diese bieten wir in verschiedenen Grössen und Formen an. Zum Einsatz kommen beispielsweise Aluminium und kaltgewalzter Stahl (SPCC) für LED-Platinen. Für LED-Quellen verwendet perdix hauptsächlich hochwertiges Polycarbonat- oder PMMA-PC-Material.

Der Durchschnittspreis für Aluminium stieg 2021 stark. In diesem Jahr lag der Durchschnittspreis des Metalls bereits bei 2.550 US-Dollar pro Tonne. Auch in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 stieg der Aluminiumpreis stetig und erreichte durchschnittlich 2.700 US-Dollar pro Tonne.

Der Rückgang der Stahlpreise wirkte sich negativ auf die Umsätze der weltweit führenden Unternehmen aus. Die monatliche Rohstahlproduktion im Jahr 2020 schwankte aufgrund der Gesundheitskrise. Nach einem starken vierten Quartal 2020 sind die Prognosen für 2021 jedoch optimistisch: Die Rohstahlnachfrage wird weltweit prognostiziert um rund 70 Millionen Tonnen steigen.

Auch für die DC-DC-Power-Management-IC‘s ist die Lage nicht optimistisch. Der DC-DC-Leistungsverwaltungs-IC MP24894 von MPS, den wir für fast alle unsere Konstantstromtreiber verwenden, ist kaum verfügbar. Unsere Vorschaltgeräte prepDAL®, prepCUT® und prepON®, welche für unsere Downlights und Spots zum Einsatz kommen, produzieren wir in Shanghai. Auch dort mangelt es an MCU-IC-Chips. Durch die Pandemie-Situation wurden Arbeiten und Produktion eingestellt, die Material- und Betriebskosten stiegen. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach elektronischen Komponenten von Autos, Computern oder Überwachungskameras stark gestiegen. Unsere ursprünglichen MCU-IC-Lieferanten wie ST, NXP und On Semiconductor produzieren das Material selten, einige von ihnen haben die Herstellung neuer Waren eingestellt. Im Jahr 2022 gab es in Shanghai erneut einen Lockdown, nun sind sogar die IC-Chips von Nuvoton, HDSC und MindMotion auf dem Markt knapp.

Alternativen?

Was ist mit den Alternativen? MOSFET und andere Komponenten wie Leiterplatten oder Transformatoren sind schwer zu bekommen. Das Angebot an MOSFET ist auf dem Markt nicht ausreichend. Leiterplatten sind kein grosses Problem für die Versorgung, jedoch ist der Preis fast doppelt so hoch wie im Vorjahr.

Was kann perdix tun – ein Ausblick

Natürlich können wir nicht sicher sein, wie sich die Materialkosten in den nächsten Monaten verändern. Aufgrund des aktuellen Mangeltrends sehen wir konstant bleibende Kosten bis Ende 2022 als unwahrscheinlich an. Wir prüfen weiterhin alternative Lösungen und Marken. Dazu gehören beispielsweise Nuvoton, MindMotion oder HDSC (Huada Semiconductor). Mit den Einschränkungen und Preissteigerungen bei Kunststofffabrikaten, Stahl und Aluminiumprodukten konnte perdix dank guter und langjähriger Beziehungen zu den Lieferanten vergleichsweise gut umgehen. Die mangelnde Verfügbarkeit von Schlüsselkomponenten wie Halbleitern für die High-End-Treiber konnte perdix im Vergleich zu den Mitbewerbern weitaus besser ausgleichen und ist für 2023 ausgerüstet. Zudem wird prognostiziert, dass das jährliche Produktionsvolumen von Kunststoff in den folgenden Jahrzehnten weiter steigen und bis 2050 etwa 590 Millionen Tonnen betragen wird. Dies wäre eine Steigerung von mehr als 30 Prozent gegenüber 2025.

Laut Schätzungen wird der Zinnpreis im Jahr 2022 mit 41.000 US-Dollar pro Tonne seinen Höhepunkt erreichen. Das wäre eine deutliche Steigerung gegenüber dem Zinnpreis von 2021 – dieser lag bei 32.384 US-Dollar pro Tonne.

Im Jahr 2021 lag der durchschnittliche jährliche Marktpreis für Kupfer bei 9.322 US-Dollar pro Tonne. Das bedeutet eine Steigerung von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der durchschnittliche Comex-Preis im Jahr 2021 wurde auf etwa 280,29 US-Cent pro Pfund geschätzt.

Das bedeutet die Umstellung für Sie

Die guten Nachrichten: Die gewohnte perdix-Qualität unserer Produkte leidet nicht unter dem Rohstoffmangel. Jedoch können wir die bisherigen Preise nicht mehr aufrechterhalten und passen diese in einem moderaten Rahmen der aktuellen Marktsituation an. Unser Versprechen an Sie: Bei rückgängigen Kosten werden wir die Preise wieder nach unten korrigieren.

Im zweiten Beitrag erklären wir den Zusammenhang der Preisveränderung mit den gestiegenen Transportkosten.

Weiterführende Informationen

Hier finden Sie aktuelle Studien und Statistiken zu den aktuellen Rohstoffpreisen und deren Veränderung über die letzten Jahre:

Haben Sie Fragen zur Preiserhöhung? Wir sind gerne für Sie da.

Frau Perdix
+41 (0)41 262 00 62
gd@perdix.ch